Quellennachweis |
Fragen des Verfassers an Hans
Dieter Behrendt.
Seinerzeit in der Abteilung VI der BVfS Potsdam tätig. 26.03.2006 |
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Frage: |
Als einzige schriftliche Anweisung aus der Zentrale der HA VI
an die grenznahen BVfS gilt bisher ein Fernschreiben, das am 9.11.1989
um 23:05 versandt und von Generalmajor Fiedler unterzeichnet wurde.
Ist diese Feststellung so zu halten?
Wie wurde dieses Telegramm, das der tatsächlichen Lageentwicklung
hinterherlief, in der Potsdamer Behörde aufgenommen? |
Behrendt: |
Weder die BV für Staatssicherheit noch die Passkontrolleinheiten
hätten verbindliche Absprachen mit den Organen an diesem Abend
führen können es gab weder Befehle noch Weisungen. Die
Aussage, dass die Abfertigung mit Personalausweis (entsprechend
dem Fernschreiben von Fiedler) in Potsdam gefallen sei, ist so nicht
richtig. Dieses Fernschreiben ist wohl an die PKE nur fernmündlich
weitergegeben worden bzw. die Information dazu traf zu einem Zeitpunkt
ein, wo die Sache schon gelaufen war, die Bürger der DDR schon
in den Westen geströmt waren. Das Fernschreiben hat also kaum
Wirkung gehabt und war ein aussichtsloser Versuch, das "Ruder"
wieder herum zu reißen. Man bedenke, die Uhrzeiten. Dann musste
das FS kodiert und dekodiert werden, da war der Zug schon abgefahren. |
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