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Datum | 10. November 1989 |
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Ereignis | 89/11/10/14/B |
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Quellenart | Tradition |
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Quellennachweis | Leserbrief von Hans Christian Catenhusen veröffentlicht in der Zeitung Die Zeit am 1.12.1995. |
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Quellenabschnitt | |
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"Am 1. November 1989 wurde ich als Wehrdienstleistender in Beelitz zur NVA eingezogen. Alles befand sich bereits in ziemlicher Auflösungsstimmung. Wir sahen am Morgen des 10. November im Fernsehen die Bilder der geöffneten Grenze und hielten alle in diesem Moment die Macht der DDR-Regierung für erledigt. Doch alle packte die panische Angst, als um 14.00 Uhr erhöhte Gefechtsbereitschaft verhängt wurde. Die Waffen wurden auf die Lkw verladen, die ganze Kriegstechnik einsatzbereit gemacht. Wir Rekruten waren noch nicht vereidigt, hatten noch keine Waffe in der Hand gehalten. Doch man wies uns darauf hin, daß man uns notfalls noch auf dem Lkw den Umgang mit der Waffe beibringen würde. Zum Glück breitete sich schnell der Entschluß aus, im Ernstfall den Schießbefehl zu verweigern. Um 21.50 Uhr wurden wir vorbereitet auf den Einsatzbefehl zur "Sicherung der Grenzanlagen" (und das war viel mehr als "nur" erhöhte Gefechtsbereitschaft). Uns wurde mitgeteilt, daß wir am 11. November im "Schnelldurchgang" an MPi und Geschützen (!) ausgebildet würden, wenn es bis dahin keine anderen Befehle gäbe. Und so geschah es dann auch - nach einer für alle unruhigen Nacht. Gegen Mittag wurde die erhöhte Gefechtsbereitschaft dann jedoch glücklicherweise aufgehoben. [...]" |
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interne Nummer | 00053 |
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